Film- und Diskussionsabend

Filmabend 2023 „Die Kunst sich die Schuhe zu binden“

An den Film anschließende Podiumsdiskussion, moderiert durch Raymond Fojkar (links). Die Teilnehmenden haben verschiedene Bezüge zum Thema Teilhabe, Inklusion und Selbsthilfe. Foto: Gesundheitstreffpunkt

Am 05. Dezember 2023 veranstaltete der Gesundheitstreffpunkt Mannheim in Kooperation mit Ursula Frenz, Beauftragte der Stadt Mannheim für die Belange von Menschen mit Behinderungen und der Mannheimer Abendakademie einen Filmabend mit anschließender Podiumsdiskussion. Es wurde der Film „Die Kunst sich die Schuhe zu binden“ gezeigt, welcher auf einer wahren Begebenheit beruht. An der anschließenden Diskussion, welche durch Raymond Fojkar moderiert wurde, nahmen Menschen mit verschiedenen Bezügen zum Thema Teilhabe, Inklusion und Selbsthilfe teil. Berichtet wurde von Barrieren und Vorurteilen, die es im Alltag und in der Gesellschaft gibt. Wie im Film dargestellt, haben alle Menschen Talente, die es wert sind, gezeigt und gefördert zu werden. Und doch sind die Vorurteile und Berührungsängste gegenüber Menschen mit Behinderung nach wie vor noch hoch. Natürlich gibt es inzwischen Fortschritte und Positivbeispiele, aber der Weg hin zur Inklusion ist noch nicht geschafft. Am Ende der Podiumsdiskussion wurden Wünsche und Forderungen an die Kommune, die Politik und die Gesellschaft formuliert. So wurde zum einen benannt, dass Vorurteile und Berührungsängste gegenüber Menschen mit Behinderung abgebaut werden müssen. Dies kann durch ein aufeinander Zugehen und ein Miteinander statt übereinander Reden geschehen. Menschen mit Behinderung sind mehr als ihre Beeinträchtigung und werden viel zu oft unterschätzt. An die Kommune und die Politik wurde klar die Forderung formuliert, mehr Gelder zu investieren. Es wird mehr Personal in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung benötigt. „Wer eine inklusive Zivilgesellschaft fördern will, muss Geld in die Hand nehmen“, formulierte ein Teilnehmer. Eltern von Kindern mit Behinderung benötigen mehr Unterstützung, welche Ansprüche und Rechte sie haben und an wen sie sich bei Fragestellungen wenden können, um Auskunft über Hilfsangebote und passende Unterstützungsangebote zu erhalten. Hier ist der Wunsch von betroffenen Eltern, dass nicht jede Familie immer wieder von vorn mit der Suche beginnen muss. Inklusion beginnt zwar bei jedem und jeder Einzelnen, doch müssen auch die passenden Rahmenbedingungen dafür durch Politik und Kommune gegeben sein.

Kurzfilmabend 2021 zu den Themen Angst und Einsamkeit mit dem Film „fears“ der Künstlerin Nata Metlukh

Der Filmabend 2021 fand am 28. Januar 2021 als Online-Veranstaltung statt. Der Kurzfilm „fears“ der Regisseurin Nata Metlukh, veröffentlicht 2015, erzählt kurzweilig und eindrucksvoll die Geschichte des furchtlosen Bob. Dieser entdeckt, dass Ängste in Form von Angsttierchen an allen Menschen haften und mit ihnen interagieren. Die rund 60 Teilnehmenden bekamen weiterhin Einblicke in die Dimensionen der Telefonseelsorge Rhein-Neckar durch die Leiterin Elke Rosemeier sowie von Christian Siebers, der über Barrieren und Chancen in der Selbsthilfegruppenarbeit berichtete. Es wurde deutlich, dass alle Menschen Gefühle wie Angst und Einsamkeit in individueller Intensität empfinden. Und Hilfsangebote stehen genauso allen Menschen zur Verfügung. Gerade während der Corona-Pandemie sind Themen wie Angst und Einsamkeit aktueller denn je. Viele sind in dieser Zeit starker psychischer Belastung ausgesetzt. Und die Räume der Selbsthilfegruppen, in denen Ängste und Sorgen besprochen werden können, blieben während der Corona-Pandemie größtenteils geschlossen. Der Gesundheitstreffpunkt konnte seinem Publikum mit dem alternativen Format ein informatives und anregendes Programm bieten, das sehr gut angenommen wurde. Es gab einen intensiven Austausch, der durch Übersetzung in die deutsche Gebärden- und Schriftsprache hervorragend unterstützt wurde.

Filmabend 2019 zum Thema Blindheit und Sehbehinderung mit dem Film „Mein Blind Date mit dem Leben“

Im Jahr 2019 fand der Film- und Diskussionsabend des Gesundheitstreffpunkts erstmals im Herzen von Mannheim statt, im Stadthaus N1 direkt am Paradeplatz. Wie bereits in den Vorjahren war die DAK-Gesundheit Kooperationspartner der Veranstaltung. Zum Thema Sehbehinderung wurde der Film „Mein Blind Date mit dem Leben“ gezeigt, am 5. Februar fanden sich knapp 100 Besucherinnen und Besucher im Bürgersaal des Stadthauses ein.
Filmabend
Auf die romantische Tragikomödie folgte ein aufschlussreicher Austausch: Moderator Raymond Fojkar vom Vorstand des Gesundheitstreffpunkts im Gespräch mit Ursula Frenz, Beauftragte der Stadt Mannheim für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Alisia Neukamm, Beraterin der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) und Christoph Graf vom Badischen Blinden- und Sehbehindertenverein (v.r.n.l.). Foto: Gesundheitstreffpunkt
Der Filmabend startete mit einer Begrüßung durch Nicole Stephani (DAK-Gesundheit) und Raymond Fojkar vom Vorstand des Gesundheitstreffpunkts. Danach gab Ursula Frenz, Beauftragte der Stadt Mannheim für die Belange von Menschen mit Behinderungen, einen Überblick zu Barrierefreiheit und Inklusion. Die Filmvorführung erfolgte mit einer Audiodeskription für Sehbehinderte und Untertiteln für Hörgeschädigte. Durch eine bereits am Eingang verteilte Simulationsbrille, die ein Sehrestvermögen von 10 % vortäuschte, hatten die Zuschauerinnen und Zuschauer die Möglichkeit, die Eindrücke des Protagonisten im Film nachzuempfinden. „Mein Blind Date mit dem Leben“ erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der trotz Seheinschränkung und anderen Hindernissen eine Ausbildung in einem Hotel absolviert und dabei Erstaunliches erreicht. Anschließend an die Filmvorführung erfolgte eine kurze Podiumsdiskussion, an der neben Ursula Frenz und Raymond Fojkar auch Alisia Neukamm, Beraterin der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) und Christoph Graf vom Badischen Blinden- und Sehbehindertenverein teilnahmen und Fragen aus dem Publikum beantworteten. Beim Austausch mit dem Publikum wurde deutlich, welche Hürden es für Betroffene nach wie vor gibt, die die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erschweren und die doch oft für Laien unsichtbar bleiben.

Filmabend 2018 zum Thema Demenz mit dem Film „Honig im Kopf“

Am 23. Januar fand im Mannheimer Capitol ein Film- und Diskussionsabend zum Thema Demenz statt. Kooperationspartner war die DAK-Gesundheit. Der Abend startete mit einer kurzen Begrüßung durch Ulrich Fath von der DAK-Gesundheit und Raymond Fojkar, Vorstand des Gesundheitstreffpunkts. Anschließend gab Margot Klein von der Beratungsstelle VIVA einen kurzen Einblick in das Thema Demenz.

Der gezeigte Film, die preisgekrönte Tragikomödie „Honig im Kopf“, erzählte die intensive Beziehung zwischen einem Mädchen und ihrem an Alzheimer erkrankten Großvater und wies einen leichten und sehr humorvollen Umgang mit der Krankheit auf.

Im Anschluss folgte eine spannende und durchaus kontroverse Podiumsdiskussion, an der Margot Klein, Sabine Schulz von der Alzheimer Gesellschaft Mannheim und Renate Leber von der Initiative Pflegende Angehörige Mannheim teilnahmen. An der Einschätzung, ob zu viel Humor die Sicht auf die Demenzerkrankten eher erschwert, schieden sich die Geister. Einig waren sich aber alle, dass es wichtig war, das Thema Demenz anzusprechen.

KB / Letzte Änderung: 09.04.2024