„Dunkelblau. Wie ich meinen Vater an den Alkohol verlor“ – Eine Lesung mit Dominik Schottner

„Dunkelblau. Wie ich meinen Vater an den Alkohol verlor“ ist eine bewegende und ehrliche Erzählung über die Auswirkungen von Alkoholismus auf eine Familie und die persönliche Entwicklung des Autors.

Die Auswirkungen von Alkoholismus auf das Leben eines Menschen sind verheerend, aber auch die Angehörigen leiden unter den Folgen dieser Krankheit. Als Familienmitglied oder enger Freund eines Alkoholkranken stehen diese oft vor vielen Fragen und Herausforderungen.

Dominik Schottner erzählt seine persönliche Geschichte über den Verlust seines Vaters an den Alkoholismus in seinem Buch. Die Geschichte beginnt mit Dominiks Kindheit, in der sein Vater noch ein liebevoller und fürsorglicher Mann ist. Doch im Laufe der Zeit entwickelt er eine immer stärkere Abhängigkeit vom Alkohol, was sich negativ auf sein Verhalten und seine Beziehung zu seiner Familie auswirkt. Dominik beschreibt die verschiedenen Phasen des Alkoholismus seines Vaters, von den ersten Anzeichen bis hin zu den schwerwiegenden Folgen für die Familie. Er berichtet von den Konflikten, die durch den Alkoholismus entstehen, und wie er und seine Mutter, später auch die zweite Frau und seine Halbschwester, versuchen, damit umzugehen. Unterstützt wird seine Lesung durch Aufnahmen aus seinem Podcast, in welchem die Zuhörer:innen den Vater und auch die Mutter hören.

Das Buch zeigt auch die Auswirkungen der Sucht des Vaters auf Dominik selbst. Eindrucksvoll beschreibt er seine eigenen Gefühle von Wut, Trauer und Hilflosigkeit, aber auch seine Versuche, seinen Vater zu unterstützen und ihm zu helfen, seine Sucht zu überwinden. Letztendlich endet die Geschichte mit dem Tod des Vaters, der durch seine Alkoholabhängigkeit verursacht wurde. Dominik reflektiert über die Bedeutung dieser Erfahrung für sein eigenes Leben und wie er gelernt hat, mit dem Verlust umzugehen.

Die anwesenden Aktiven aus der Selbsthilfe und das Publikum berichten von ihren Erfahrungen und was die Suchterkrankung mit ihnen oder ihren Familien gemacht hat. Dabei schildern sie, dass die Sucht ein Gefühl ist, rational nicht zu fassen und oft mit tragischem Verhalten sich selbst und dem Umfeld gegenüber einhergeht. Eindringlich ist der Appell: „Keiner kann sagen wann es anfängt, aber gerade Alkohol ist überall zugänglich und scheint oft in unserer Gesellschaft eine Belohnung, Trost oder ein Freund zu sein.“ Hier ist es wichtig anzusetzen mit Aufklärung. Gleichzeitig ist es wertvoll Betroffenen und ihren Angehörigen den Weg in die Selbsthilfe zu zeigen als stärkendes Unterstützungsangebot.